Was ist der Unterschied zwischen Kraftpapier und gestrichenem Papier?
Kraftpapier ist die Papiersorte mit der höchsten Festigkeit zur Herstellung von Papiersäcken/Papiertaschen. Es besteht beinahe 100% aus Zellstoff-Fasern. Lediglich Stärke, Alaun und Leim werden zugesetzt, um Oberflächeneffekte und Festigkeitssteigerungen zu erreichen.
Als Rohstoff besonders geeignet sind langfaserige Nadelhölzer wie z. B. Fichte oder Kiefer und hier vor allem langsam gewachsenes Holz aus nordischen Ländern. Darüber hinaus wird auch Stroh eingesetzt. Die Verwendung von Altpapier, das viele beschädigte Fasern enthält, würde die Festigkeit herabsetzen. Auch Füllstoffe, die z. B. in grafischen Papieren einen Gutteil der Masse ausmachen, können nicht verwendet werden.
Die Gewinnung des Zellstoffs aus dem Holz mittels Sulfatverfahren ergibt die höchsten Festigkeiten.
Eine weitere Verbesserung bingt das Mahlen des Zellstoffs. Dabei spleißen sogenannte Fibrillen von der Faseroberfläche ab, die sich miteinander verhaken und so für Vernetzung sorgen. Die erzielbare Festigkeit nimmt zu Beginn des Mahlens stark zu, flacht dann aber ab.
Quelle: Wikipedia
Gestrichenes Papier (auch Kunst- oder Bilderdruckpapier) ist ein Papier, bei dem die Oberfläche mit einem Bindemittelauftrag („Strich“) veredelt ist. Als Material für den Bindemittelauftrag wird sogenannte Streichfarbe verwendet, deren Hauptbestandteil Kreide, Kaolin, Kasein oder Kunststoffdispersion sein kann. Das Papier bekommt dadurch eine geschlossenere, glattere und stabilere Oberfläche, wodurch eine hohe Detailwiedergabe und bessere Qualität beim Druck erreicht wird.
Der Strich kann matt oder glänzend, ein- oder beidseitig sein. Mittels Rakel oder Luftrakel kann bei Papieren, bei denen hohe Anforderungen an eine glatte und auch glänzende Oberfläche gestellt werden (z. B. für Luxus-Papiertaschen), bis zu dreimal Strich aufgetragen werden. Grundsätzlich sind alle Papiere nach dem Strich zunächst matt. Um ein glänzendes Papier zu bekommen, lässt man es zusätzlich durch den Kalander laufen, welcher das Papier durch Druck von zwei Walzen glättet. Es wird zwischen matt gestrichenen, halbmatt gestrichenen, glänzenden und gussgestrichenen Papieren unterschieden.
Gestrichene Papiere sind bereits im alten China und in Arabien bekannt gewesen. Dabei verwendete man Stärke und Mineralien, die mit der Hand auf die Papieroberfläche gestrichen wurden. Die handwerkliche Buntpapiermacherei Europas praktizierte neben anderen Techniken gelegentlich die Streichmethode zur Herstellung einfacher farbiger Papiere. Maschinell wurden Streichfarben erstmals im Jahre 1866 in Dresden mit einer Walze auf Papier aufgetragen und anschließend mit Bürsten verrieben und geglättet. Die weitere Entwicklung wurde in Deutschland beispielsweise durch die Buntpapierfabrik in Aschaffenburg und durch unzählige weitere Papierfabriken in Europa vorangetrieben. Dei 1892 gegündete Papierfabrik Scheufelen stellte das erste Satinweiß und Kreide gestrichenes Kunstdruckpapier in Europa her.
Seither wurde die Streichtechnik – auch im Zuge der Anforderungen an die Bedruckbarkeit von Papieren – weiter verfeinert, sowohl was die Zusammensetzung von Streichfarben betrifft, wie auch die maschinelle Ausrüstung. Der Strichauftrag (Strichgewicht) beträgt heute je nach Verwendungszweck des Papiers zwischen 5 und 20 g/m², wobei je nach Verwendung ein- oder beiseitig, einfach oder doppelt (manchmal dreifach) gestrichen wird. In Verbindung mit einer nachträglichen Satinage können bestimmte Glanzgrade der Papieroberfläche eingestellt werden, z. B. matt, halbmatt, glänzend oder hochglänzend. Die technische Weiterentwicklung der Online-Streichmaschinen führte zu Maschinen mit einer Breite von über 10 Metern und einer Laufgeschwindigkeit von über 3000 m/min.
Quelle: Wikipedia
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